Autobahn in Warschau und Berlin Siebdrucke auf Leinwand und Papier 2006 Warschau 91

1991 ist das Jahr Unterzeichnung des deutsch-polnischen Vertrags über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit in Bonn und Aufnahme Polens in den Europarat. In diesem Jahr fanden die ersten demokratische Sejm- und Senatswahlen seit 1926 statt.

Drei Fotos aus Warschaus Mitte von 1991 bilden die Grundlage für die Siebdruckreihe dieser Arbeit, die den unwirtlichen Raum in der Mitte der Stadt thematisiert. Der sozialistische Stadtkörper der Nachkriegsjahre wird eine Wandlung vollziehen und damit in das Neue Zeitalter einfügen. Die Autobahn direkt neben dem Hauptbahnhof und PKN dem Palast der Kultur und Wissenschaften liegt in der Stadt wie ein Fremdkörper und definiert den übrig gebliebenen Raum zu Restfläche, Brache und zum Niemandsland.




 
       
  Dieser Raum wartet darauf neu besetzt zu werden und wird zum Sinnbild für Polens gesellschaftlichen und politischen Wandel. Meine Intervention für diesen Raum der extremen Verkehrschichtung ist die Idee eines Europäischen Hauses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, das sich in alle Richtungen vernetzt, damit Wachstum und Entwicklung bringt.

Den architektonischen Baukörper habe ich in meiner Diplomarbeit 1991 konzipiert. A 100 Bernhardstraße Das Thema der malerischen Siebdrucken ist den Raum, der entsteht, wenn etwas wegbricht, Schneise in den Stadtkörper geschlagen werden und damit Fremdes zusammenrückt, das dazu nicht bestimmt war.



 
       
  Das sind hier konkret die Stadtautobahn A100 und ein Wohnhaus in der Bernhardstraße.

Plötzlich grenzt Bewegung an Statik, öffentlicher Straßenraum an Privatraum, Autobahn an Wohnzimmer.

Das Leben in den ResTräumen wird Normalität. Es entsteht ein minimaler Raum der Superlative: eine Sekunde gelebte Zeit in einem fahrenden Auto und die Ewigkeit eines Lebens in einer Wohnung treffen aufeinander.
 
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